Moment – Ein Think Tank der Vielen

Moment-Gründerin Barbara Blaha im Gespräch mit der bruno Redaktion über die Notwendigkeit einer linken Gegenöffentlichkeit zum vorherrschenden neoliberalen Mainstream. 

 

Was war deine Motivation das Momentum Institut zu gründen und warum braucht es das?

Barbara Blaha: Wir sind seit Jahren mit der Behauptung konfrontiert, politische Entscheidungen seien „wirtschaftlich alternativlos“. Dieses und jenes müssten wir tun, weil sonst im globalen Standortwettbewerb der Untergang drohe. Zufällig nützen diese Maßnahmen durchwegs dem großen Geld: Steuern runter, Arbeitsschutz und Löhne runter, Wohlfahrtsstaat runter. Wir wollen diesen Mainstream als neoliberalen Mythos entlarven und konkrete Ideen zur Verbesserung des Lebens der Vielen entwickeln und verbreiten. Das kann durch eigene Studien und Recherchen oder durch Zusammenführung und Aufbereitung bestehender Erkenntnisse passieren.

In welchen Themenfeldern soll das passieren?

Barbara Blaha: Konkret am Beispiel der aktuellen Debatten zum Klimawandel: Wir sind überzeugt, dass Klimakrise und soziale Frage untrennbar miteinander zusammenhängen. Solange Superreiche und SpitzenverdienerInnen über Lobbying und Parteispenden substantielle Vermögens- und Erbschaftssteuern verhindern, fehlen uns schlicht die Mittel für einen ökologischen Umbau, der die Bevölkerung – die Vielen, die eben kein Vermögen, ja nicht einmal eine Eigentumswohnung haben – mitnimmt. 

An wen wendet sich das Institut?

Barbara Blaha: Wenn wir von den Vielen sprechen, dann geht es uns um die 90 Prozent, die es sich nicht richten können. Anders als die zwei, drei Prozent Superreiche, die sich häufig aus dem demokratischen Prozess verabschiedet haben, weil sie das politische Spiel ohnehin bestimmen: Die brauchen keine Wahlen, weil sie den Bundeskanzler auf der Kurz-Wahl haben und unzählige LobbyistInnen bezahlen, die dafür sorgen, dass ihre Interessen durchgesetzt werden. Uns geht es um Fragen, die die allermeisten Menschen in diesem Land betreffen.Um die Vielen zu erreichen werden wir uns nicht nur an etablierte Medien wenden, sondern versuchen die Menschen mit eigenen Online-Medien direkt zu erreichen.  

Wie finanziert ihr euch?

Barbara Blaha: Ein Think Tank der Vielen muss auch ein Projekt von den Vielen sein. Das gilt auch für die Finanzierung. Deshalb bemühen wir uns um möglichst breite Unterstützung und sammeln bereits vom Start weg Klein- und Kleinstspenden. Je breiter die finanzielle Basis, desto besser. Was wir jedoch ablehnen sind Spenden von Parteien oder Spenden, die an Bedingungen geknüpft sind und damit unsere Unabhängigkeit gefährden.

 

Kontakt: kontakt@momentum-institut.at
Spendenkonto: Momentum Institut
IBAN: AT34 4300 0498 0007 6017
Web: www.momentum-institut.at

www.moment.at

 

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